Mitte der 60-er Jahre trafen sich die aktiven Sportler der BSG "Einheit" wöchentlich regelmäßig zum eigentlichen Prellballtraining. Die Trainingseinheit wurde damals vom Sportfreund Werner Bülow geleitet und so gestaltet, dass zum Anfang Prellball und im abschließenden Teil Volleyball gespielt wurde. Im Training entwickelte sich die Situation, dass ein Teil der Sportler wesentlich mehr Interesse am Volleyballspiel hatte. Vor allem Horst Joseph und Wolfgang Neu setzten damals durch, dass die Sektion Prellball in die Sektionen Prellball und Volleyball aufgeteilt wurde. Das geschah im Trainingsjahr 1969/70. In kurzer Zeit fanden sich so viele Spieler zusammen, dass sogar zwei Mannschaften gebildet werden konnten. Sektionsleiter wurde Wolfgang Neu und erster Übungsleiter Horst Joseph. So nahm die BSG "Einheit" 1969/70 in der neu gegründeten Wittstocker Kreisklasse mit zwei Teams am Punktspielbetrieb teil. "Einheit" spielte zuerst in schwarzen Hosen und roten Hemden. Später spielte sie in gelb-schwarz gestreiften Hemden und schwarzen Hosen. Nach einigen Auftritten wurden die Spieler wegen der nicht alltäglichen Trikotfarbzusammensetzung etwas verspottet. So waren es vor allem einige Spieler von "Medizin Wittstock" die dann immer riefen "Die Kartoffelkäfer kommen". Anfang 1970 war die Mehrheit der Wittstocker Volleyballer in den Vereinen "Einheit" und "Medizin" organisiert und aktiv tätig.
1970 wurde das damalige OTB in größeren Dimensionen erbaut und begann mit der Produktion. Gleichzeitig rückten auch die Kultur und der Sport immer stärker in das öffentliche Interesse und man begann mit dem Aufbau einer Betriebssportgemeinschaft (BSG). Die Leitung des Werkes war damals, um den sportlichen Bereich schnell zu entwickeln und auszubauen, an der Übernahme schon bestehender Mannschaften interessiert. Unter Initiative von Wolfgang Völpel, der sich damals im OTB für Kultur und Sport verantwortlich zeigte, wurden 1971 erst einmal einige Spieler von anderen Vereinen vor allem von "Medizin" abgeworben. BSG Leiter wurde Reiner Haase. Diese bis dahin bestehende Mannschaft befand sich zunächst nur im Trainingsbetrieb. Aufgrund der damals vom Werk schon zur Verfügung gestellten beachtlichen finanziellen Mittel erfolgte dann, auch nach Anregungen von Horst Joseph, der Übertritt der Sektion Volleyball der BSG "Einheit" zur BSG "Fortschritt" Wittstock. Der Zusammenschluss vollzog sich dann mit der seit 1971 bestehenden OTB-Mannschaft.. Sektionsleiter wurde Wolfgang Neu und Horst Joseph brachte sich als Übungsleiter ein. Die Zusammenschlussfeier erfolgte in der Mühle in Walkmühle. Mit diesem Zusammenschluss waren dann auch die Voraussetzungen für die Fortsetzung der Einheit Erfolge in einer neuen Vereinsmannschaft geschaffen. Die wichtigsten sportlichen Erfolge sowie zur Tradition gewordene kulturelle Vereinshöhepunkte der letzten 40 Jahre. Noch im Jahre 1973 wurde die BSG "Fortschritt Wittstock" Sieger im FDGB-Pokal des Kreises Wittstock. Des weiteren wurde der erstmals ausgespielte Tuchmacherpokal gewonnen. (Quelle: vsv71-wittstock.de)
In der Trainings- und Wettkampfsaison 1979/80 wurde das erste Team der BSG "Fortschritt Wittstock" nach dem Abstieg aus der Bezirksliga auf Anhieb Staffelsieger der Bezirksklasse Nord. Auch in den folgenden Jahren bis hin zur politischen Wende wurden nur vordere Abschlussplazierungen erreicht .Auch die zweite Männermannschaft spielte in der Kreisklasse bzw. Kreisunion in den achtziger Jahren meist eine dominierende Rolle und belegte zum Ende der Punktspielrunden meist vordere Platzierungen. Mit Beginn der achtziger Jahre gründete sich eine Volleyballfreizeitmannschaft, die überwiegend aus Pädagogen bestand. Dieses Team beteiligte sich zwar nicht am Punktspielbetrieb, trainierte jedoch regelmäßig unter Leitung von Manfred Hagemoser wöchentlich einmal und beteiligte sich an verschiedenen Volleyballturnieren. In den achtziger Jahren bildete sich im weiblichen Bereich ein junges und spielstarkes Damenteam heraus. Aufgrund ihrer Spielstärke und Motivation spielten sie im Punktspielbetrieb in der Kreisklasse sowie in der Kreisunion konstant eine dominierende Rolle und realisierten durchweg vordere Abschlussplatzierungen. Die achtziger Jahre waren weiterhin durch erste Aktivitäten im Nachwuchstraining gekennzeichnet. Hier leistete vor allem der Sportfreund Günter Kohlmetz als Übungsleiter bei der männlichen Jugend gute Arbeit. Höhepunkte im Vereinsleben waren in dieser Zeit des Weiteren:
Mit der politischen Wende 1990 verloren wir den OTB als unseren Trägerbetrieb und standen vor der Entscheidung uns aufzulösen oder uns neu zu formieren und eine eigene Existenz aufzubauen. Wir alle standen vor einer völlig neuen Situation. Auf einmal waren wir völlig selbstständig und nur auf uns selbst angewiesen. Keiner hat mehr von oben bestimmt, keiner hat Vorgaben gelegt, keiner hat Geld gegeben und keiner hat Erfolgsmeldungen gefordert. Wir mussten jetzt also einen Weg finden, den bisher erfolgreichen Verein seiner 20-jährigen Tradition weiterzuführen. Unsere Mitglieder sollten sich auch weiterhin mit dem Verein identifizieren, sich zu ihm hingezogen fühlen, sodass jeder erfahren kann, dass diese Freizeitbeschäftigung, dieses schöne Hobby, einen festen Platz neben den schwierigen Tagessorgen einnehmen kann. Nach einem Trainingsabend saßen wir bei einem Glas Bier zusammen im ehemaligen KdW, jetzt Hotel "Röbeler Tor" und diskutierten über den zukünftigen Vereinsnamen. Das Ergebnis war dann unser jetziger Vereinsname "VSV 71 Wittstock". Da die meisten Sportler dem Verein die Treue hielten, konnte der Trainingsbetrieb im Männer- und Frauenbereich sowie in der Volkssportgruppe weitergeführt werden. Auf einer der ersten Vorstandssitzungen nach der Neugründung unseres Vereins wurde beschlossen, dass in der Nachwuchsarbeit wieder planmäßiger als zuvor gearbeitet werden muss. Nach einer Anzeige in der Märkischen Volksstimme fanden sich am 11.01.1991 16 Mädchen im Alter von 13-14 Jahren zum ersten Volleyballtraining ein.
Einige waren erst einmal neugierig oder andere kamen, um sich erst einmal zu probieren. Dieses Team, die Freaks, entwickelte sich unter ihrem Trainer Lothar Nagel kontinuierlich weiter, nahm an den Punktspielen der Kreisklasse und später auch an der Ostprignitzmeisterschaft teil. Ein weiteres etwas später gegründetes Mädchenteam, die Devils trainiert von Ralf Reppmann, nahm dann ebenfalls an den Spielen der Kreisklasse teil. Nachdem sich beide Teams vereint hatten zu den Freavils gelang 2003 sogar der Aufstieg in die Landesklasse Nord, in der sich das Team um Yvonne Spiesecke mehrere Jahre im oberen Tabellenbereich platzieren konnte. Auf Grund personeller Engpässe wurde das Team 2006 vom Punktspielbetrieb abgemeldet. In den 90er Jahren beteiligten sich auch jeweils zwei Herrenteams an den Punktspielen in der Kreisklasse, wo vor allem die Begegnungen gegen den Ortsrivalen Medizin Wittstock heiß umkämpft waren. Im Jahr des 40-jährigen Bestehens sah die Situation wie folgt aus. Bei etwa 80 Vereinsmitgliedern trainierten ein gemischtes Freizeitteam, ein Herrenteam und ein Frauenteam einmal in der Woche das Volleyballspiel. Regelmäßig einmal in der Woche ging eine gemischte Gruppe unter Leitung von Helga Thon dem Yogasport nach. Am kreislichen Punktspielbetrieb beteiligte sich seit vier Jahren ein Volleyball-Mix-Team, welches 2011 den zweiten Platz belegte. Ein weiteres Volleyballdamenteam beteiligte sich 2011 zum zweiten Mal nach 2010 am kreislichen Punktspielbetrieb und wurde 2011, punktgleich mit dem MSV Neuruppin aufgrund der schlechteren Satzdifferenz, Vizemeister. 2017 trainieren ein Freizeitteam, eine gemischte Gruppe Männer und Frauen sowie ein gemischtes Jugendteam regelmäßig wöchentlich das Volleyballspiel ohne sich an Punktspielen zu beteiligen. Ein Mixteam unseres Vereins beteiligt sich seit dem am kreislichen Punktspielbetrieb.
In den folgenden Jahren etablierte sich die Mixmannschaft um Benjamin Kremp in der Liga und erzielte regelmäßig vordere Platzierungen. Trotz allem hatte der Verein mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen, lediglich der Jugendbereich blieb stabil. 2020 der nächste Tiefschlag, der dieses mal alle Vereine hart traf, Covid 19 brachte das Vereinsleben zum Erliegen. Der Verein stand vor völlig neuen Situationen, Kontaktverbote, Ausgangsbeschränkungen, Hygieneverordnungen. Neue Regelungen von Woche zu Woche erschwerten das normale Leben, und machten ein Trainingsbetrieb unmöglich, andere Wege mussten gefunden werden. Das gelang der Yogatruppe um Doreen Thon am Besten, sie stellten ihren Trainingsbetrieb auf Onlinekurse um. Das war natürlich im Volleyball nicht ganz so umzusetzen, und so mussten wir Abwarten bis die Situation sich wieder änderte.
Zum Glück kam der Punkt, an dem das Training unter strengen Auflagen wieder durchgeführt werden durfte, der Ligabetrieb ruhte weiterhin. Für die Trainer und Verantwortlichen des Vereins ein schwieriges Unterfangen, da sich die Regeln im Umgang miteinander fast wöchentlich änderten. Training nur mit Abstand, Höchstzahlen an Trainierenden, Duschverbote, Kontaktlisten, Hygienekonzepte uvw. galt es zu beachten.
Dann das Ende der Pandemie, Training war wieder völlig normal möglich und der Verein konnte die Mitgliederzahlen steigern. Vor allem im Kinder- und Jugendbereich stiegen erfreulicherweise die Zahlen, aber auch bei den Freizeitsportlern kamen neue Gesichter dazu.
2022 startete endlich der normale Ligabetrieb wieder, hier hatte sich ein Generationswechsel vollzogen. Die Jugend hat das Zepter für den Verein in der Liga übernommen, die "alten Hasen" unterstützen dieses Team bei Bedarf. In der aktuellen Saison 2023/3024 haben wir neben der Mixmannschaft, nach Jahren der Abstinenz, wieder eine Männermannschaft im Ligabetrieb OPR.
Die verjüngte Mixmannschaft konnte in der aktuellen Saison mit dem dritten Platz abschließen, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Jahr zuvor bedeutet. Das neu formierte Männerteam landete in seiner ersten Saison auf einem soliden vierten Platz mit Steigerungspotential in der kommenden Saison.